Studie: Digitale Darbietung eines Farbsehtests

farbsehtest

Die Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena führt eine Studie zum Thema „Digitale Darbietung eines Farbsehtests“ durch, wo Sie Studienteilnehmer sein können.

Teilnahme

Durch eine Teilnahme an den Untersuchungen erhalten Sie Informationen zu Ihrem aktuellen visuellen Status – insbesondere Ihrem Farbunterscheidungsvermögen und dem möglichen Vorliegen einer Farbsinnstörung. Zudem leisten Sie einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt. Wenn Sie an der Studie teilnehmen möchten, dann tragen Sie sich bitte in der Übersicht im nachfolgenden Link für einen Termin ein. Notieren Sie sich den Termin, für welchen Sie sich entschieden haben. Sie erhalten keine Terminbestätigung. Alle verfügbaren Termine werden durch Herrn Manuel Seer angenommen. Die Daten sind nur für den Studienkoordinator sichtbar und werden vertraulich behandelt.

Diese Studie ist beendet. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Manuel Seer.

Thema

Vergleich der klassischen Darbietungsmöglichkeit des Farnsworth-Munsell 100 Hue Test mit einer digitalen Variante.

Ziel der Studie

Klassische Farbsehteste beruhen auf dem Prinzip sogenannter Körperfarben. Es wird also das Licht beurteilt, welches von einem Objekt reflektiert wird. Auf verschiedenen Onlineplattformen besteht die Möglichkeit das Farbensehen webbasiert zu prüfen. Im Gegensatz zu den Körperfarben erzeugt ein Display selbst Licht und wird als Primärstrahler bezeichnet. Ziel dieser Studie ist zu untersuchen, ob signifikante Unterschiede der Ergebnisse vorhanden sind, wenn der klassische Farnsworth-Munsell 100 Hue Test bzw. eine digitale Variante davon durchgeführt wird. Hierzu werden verschiedene Parameter bezüglich des Farbensehens und des Kontrastsehens sowie die Pupillengröße ermittelt.

Umfang

Die Teilnahme an der Studie beschränkt sich auf einen ca. 40-minütigen Termin in der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena. Zu Beginn der Untersuchungen werden eine Aufklärung zur Studie, die Anamnese sowie ein Screeningtest zum Farbensehen und ein Kontrasttest durchgeführt. Weitere Parameter sind die Pupillengröße und eine Aufnahme des vorderen Augenabschnitts. Die Durchführung des Farnsworth-Munsell 100 Hue Farblegetest erfolgt im Anschluss in einer definierten Versuchsumgebung. Jeweils einmal klassisch als Pigmentfarblegetest und einmal in der digitalen Variante. Die Reihenfolge, in der beide Teste durchgeführt werden, wird randomisiert zugeteilt.

Die Teilnahme an dieser Untersuchung ist freiwillig. Sie können jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Nachteile für Sie von der Teilnahme zurücktreten.

Voraussetzungen

Für die Studie sind Probanden zugelassen, die

  • 18 Jahre oder älter sind
  • Visus ≥ 0,8

Von der Studie ausgeschlossen sind Probanden, die

  • parallel an einer anderen Studie teilnehmen
  • unter Alkoholismus oder Drogensucht leiden
  • starken hormonellen Schwankungen unterliegen (auch Schwangerschaft)
  • folgenden Medikamente bzw. Wirkstoffe aktuell einnehmen:
    • herzwirksame Glykoside (Digitoxin und Digoxin)
    • Sildenafil (VIAGRA®), Tadalafil (CIALIS®) und Vardenafil (LEVITRA®)
    • Hydrazin
    • Ethambutol/Myambutol
    • Streptomycin, Tetracyclin
    • Chloroquin
    • Chlorpropamid/Tolbutamid
    • Salicylate/Ibuprofen/Phnylbutazon
  • eine geistige Behinderung aufweisen
  • eine noch nicht ausreichend zurückliegende Operation an den Augen hatten

Studienort

Die Studie wird im Laborraum 05.-1.229 der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena durchgeführt. Dieser befindet sich im ersten Untergeschoss von Haus 5.

Probandeninformation

Weitere Informationen können Sie auch gerne vorab der Probandenaufklärung entnehmen.

Ansprechpartner

Projektleiter der Studie ist Prof. Dr. Stephan Degle. Der primäre Ansprechpartner für alle Fragen bezüglich der Studie ist der Studienkoordinator Manuel Seer.

Projekt: Ergoptometrie – Optimales Sehen am Bildschirmarbeitsplatz geht in die zweite Runde

Kolloquium der Augenoptik 2013

Kolloquium der Augenoptik 2013

Im Mai 2012 startete das Projekt „Ergoptometrie: Optimales Sehen am modernen Bildschirmarbeitsplatz” im Interdisziplinären Kompetenzzentrum Augenoptik, Optometrie und Ophthalmologische Optik (IAO) an der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena.
Zu Beginn des Projektes stand die Auseinandersetzung mit den rechtlichen Rahmenbedingen im Arbeitsschutz, speziell der Bildschirmarbeitsverordnung und deren umfangreiche Aufarbeitung in der BGI 650 sowie die Arbeitsplatzgestaltung und die Belastungen durch Bildschirmarbeit im Mittelpunkt.
Neben der Literaturrecherche wurde in den ersten Monaten eine Internetplattform aufgebaut, die Augenoptiker und Optometristen sowie Bildschirmarbeiter gleichermaßen ansprechen soll. Die Website www.bildschirmarbeit.info, respektive www.ergoptometrie.de, dient nicht nur als zentrale Informationsquelle für beiden Zielgruppen, sondern stellt auch eine Plattform für aktuelle Veröffentlichungen und der Forschungsentwicklung des Projektes dar. Hierbei wird die Internetpräsenz stetig weiterentwickelt und aktuell gehalten. Eine Verknüpfung mit sozialen Netzwerken ist in den kommenden Wochen angestrebt, um ein breites Publikum auf das Projekt aufmerksam zu machen.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit stellten Herr Prof. Dr. Stephan Degle und Herr Oliver Kolbe auf verschiedenen Tagungen (VDCO Optometrie ’13, opti forum, Tag der Optometrie 2013, 15. Augenoptisches Kolloquium Jena) das Projekt sowie Informationen und Ergebnisse rund um das Thema Bildschirmarbeitsplatz vor. Zusätzlich wurden die zwei Veröffentlichungen „Bildschirmarbeit 2.0“ und „Bildschirmarbeit und Myopie“ in Printmedien der Fach- und Publikumspresse platziert

Als wichtiges Standbein für Forschungstätigkeiten suchten die Projektmitglieder nach Kooperationspartner aus Industrie und Wirtschaft verschiedener Branchen. So konnten insgesamt vierzehn ausgewählte Unternehmen gewonnen werden, die an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind und Ihre Unterstützung in Form von Letter of Intents zusicherten. Dazu gehören u.a. der Herausgeber der BGI 650 – die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, die Technische Universität Ilmenau, die Universität Bielefeld, der Zentralverband der Augenoptik sowie Eizo als namhafter Hersteller von Büromonitoren.

Zur Vorbereitung einer umfangreichen Studie zur Erfassung relevanter und vor allem realer ergonomischer und optometrischer Messdaten am Bildschirmarbeitsplatz konnte eins der wenigen Freisichtrefraktometer Deutschlands, dem Shin-Nippon nVision-K 5001, für Erprobungszwecke gewonnen werden. Der Vorteil dieses Gerätes liegt in dem monokularen Messverfahrens, dass unter binokularen und weitestgehend natürlichen Sehbedingen am Bildschirm durchgeführt werden kann. Um die Tauglichkeit des Gerätes zu überprüfen wurde hierfür eine Vorstudie mit zehn Probanden durchgeführt. Ziel dieser Erprobung war es die Messwerte des Freisichtrefraktometers mit anderen objektiven sowie subjektiven Messmethoden zu vergleichen. Ferner ist es geplant Messreihen über Kontaktlinsen durchzuführen um gegebene sphärische und astigmatische Fehlsichtigkeiten der Probanden zu korrigieren.

Um neben objektiven Messwerten auch subjektive Einschätzungen zu erlangen wurden in den vergangenen Monaten verstärkt an der Entwicklung von Hypothesen und Fragestellungen rund um die Arbeit am Bildschirm und deren Korrektion entwickelt. Im Januar 2013 wurden parallel zwei getrennte Umfragen bundesweit durchgeführt. Dabei diente eine der beiden Umfrage dazu ergoptometrischen Gegebenheiten am Bildschirmarbeitsplatz, die visuellen Beschwerden, den Korrektionszustand sowie den Informationsbedarf zum Thema Bildschirmarbeitsplatzbrille von Bildschirmarbeitern zu erfassen und auszuwerten. Die zweite Umfrage richtete sich hingegen an Augenoptiker und Optometristen um einen Querschnitt über die derzeitige Versorgung der Bildschirmarbeiter zu hinterfragen. Ziel beider Umfragen ist es, aus deren Quervernetzung praxisnahe Handlungsempfehlungen für Augenoptiker sowie den Bildschirmarbeitern abzuleiten und in Fach- beziehungsweise Publikumspresse zu veröffentlichen.

Jüngst wurde im Rahmen des Steinbeis Projektes das Bildschirm ERgonomie Netzwerk Thüringen, kurz BERNT, ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt der Initiative sollen die Ergonomie sowie das Sehen am Bildschirmarbeitsplatz in Thüringer Unternehmen stehen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Thüringer Netzwerk für Betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz TNBGM, geplant. Neben der Ermittlung des Status Quo der Bildschirmarbeitsplatz-Ergonomie Thüringer Unternehmen sollen vor allem Optimierungsmöglichkeiten erarbeitet und Bildschirmarbeiter sowie kooperierende Firmen individuell beraten werden.

Derzeit beschäftigt sich das Projektteam in erster Linie mit den Vorbereitungen einer umfangreichen Studie zum Thema Kopfbewegungen am Bildschirmarbeitsplatz. Dabei werden Bildschirmarbeiter der Generation 50+ mit universellen Gleitsichtbrillen sowie speziellen Bildschirmbrillen an verschiedenen Displays und einem Tablet-PC definierte Arbeitsaufgaben durchführen. Unter Zuhilfenahme eines Head-Tracking Systems werden dabei die drei translatorischen und rotatorischen Kopfbewegungen der Probanden 21-mal in der Sekunde aufgenommen und ausgewertet. Den teilnehmenden Probanden werden sowohl individualisierte Gleitsicht- als auch Bildschirmbrillen zur Verfügung gestellt. Der Studienstart ist für Anfang August geplant.

Bildschirmarbeit 2.0

Haltung am Bildschirmarbeitsplatz

Haltung am Bildschirmarbeitsplatz

Im Juni dieses Jahres startete das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum Augenoptik, Optometrie, Ophthalmologische Optik (IAO) an der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena ein neues Forschungsprojekt mit dem Thema: „Ergoptometrie: Optimales Sehen am modernen Bildschirmarbeitsplatz“. Unterstützt wird das Projekt durch das Steinbeis Transferzentrum und weiteren Partnern aus Industrie und Forschung. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Optimierung der Bildschirmarbeitsplatzgestaltung unter Berücksichtigung optometrischer Gesichtspunkte. Neben Pressearbeit zur Information rund um das Sehen am BAP wird in dem Team um Projektleiter Herrn Prof. Dr. Stephan Degle ein Leitfaden für die optometrische Berufspraxis entwickelt, der ein Beratungs- und Gestaltungskonzept für die Arbeit am PC vorsieht.

Hintergrund

Die Notwendigkeit für Forschungsarbeit auf diesem Gebiet resultiert aus den immer weiter steigenden Anforderungen an das Sehen durch Bildschirmarbeit sowie deren Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Betroffenen. Im April 2012 waren 41,2 Millionen Menschen mit einem Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Davon arbeiten ca. 18 Millionen überwiegend am Bildschirm. Bei Betrachtung der demographischen Entwicklung in Deutschland, ist davon auszugehen, dass immer mehr Menschen eine speziell für die Computernutzung angefertigte Brille für Büro und Freizeit benötigen werden. Veränderungsbedarf besteht vor allem bei den bereits vorhandenen Richtlinien für den Bildschirmarbeitsplatz. Diese beruhen zum Teil auf veralteter Technik, wie z.B. den Röhrenmonitoren, und sind daher nicht mehr zeitgemäß. Zudem gilt es, die modernen Technologien der Brillengläser optimal für den individuellen Gebrauch zu nutzen – das macht Fachkenntnis und kompetente Beratung aus. Am Markt ist eine Vielzahl verschiedener „Office-Gläser“, also Brillengläsern die speziell für die Arbeit am Bildschirm oder dem gesamten Büroalltag konzipiert sind, erhältlich. Bei der Fülle des Angebots, mehreren erforderlichen Variablen des jeweiligen Brillenglastyps und den individuellen Anforderungen des Einzelnen, gilt es den Überblick zu behalten, um den Kunden optimal zu beraten und zu versorgen.

Ziele

Innerhalb des Projektzeitraums soll deshalb u.a. eine empirische Studie zur Bildschirmarbeit mit verschiedenen Brillenglastypen durchgeführt werden. Dabei plant das Projektteam die Verwendung eines modernen Eyetracking-Systems, um objektive Untersuchungen direkt am Bildschirmarbeitsplatz durchzuführen. Neben der Auswertung des Blick- und Blickzielverhalten (Vergenzen, Versionen, Sakkaden und POIs) sowie der Kopfbewegung, werden sowohl Art als auch Anordnung des Bildschirmarbeitsplatzes genauer untersucht. Eine zusätzliche Befragung der Probanden soll subjektive Ergebnisse über die Arbeitsleistung, Beschwerdearten, deren Häufigkeit und Intensität sowie die Ermüdung ans Tageslicht bringen. Die Auswertung und Aufarbeitung der Ergebnisse zu praxisrelevanten Informationen und Handlungsempfehlungen für den Augenoptiker, Optometristen und Ophthalmologen sowie Arbeitnehmerverbänden, Berufsgenossenschaften und natürlich dem Bildschirmarbeiter selbst, erfolgt innerhalb von Bachelor- sowie Masterarbeiten. Neben dem anfangs erwähnten Leitfaden für die optometrische Berufspraxis sollen Broschüren, Artikel und Publikationen in diversen Medien die Öffentlichkeit hinsichtlich der Thematik „Sehen und Arbeiten am Bildschirm“ sensibilisieren.
Als zentraler Anlaufpunkt für Informationen rund um den Bildschirmarbeitsplatz wird künftig die neue Internetpräsenz www.bildschirmarbeit.info dienen.