Ein Leben ohne Displays? Unvorstellbar! PCs, Notebooks, Tablets, Handys sowie E-Book Reader sind in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Etwa 43,1 Millionen Menschen sind derzeit in Deutschland beschäftigt1 und ca. 33,1 Millionen der Arbeitsplätze sind mittlerweile mit einem Computer ausgerüstet – Tendenz steigend!2 Bereits im Jahr 2020 wird erwartet, dass die Anzahl über 37 Millionen betragen wird.2 Die Arbeit stellt schon lange nicht mehr den einzigen Berührungspunkt mit Displaytechnologien dar. Nein, im Gegenteil, es ist gerade das Privatleben in dem uns die mobilen, digitalen Begleiter überall hin folgen.
Der Bildschirmarbeitsplatz im Wandel der Zeit
In gängigen Informationsbroschüren können auch heute noch Zeichnungen und Schwarz-Weiß-Bilder von Musterbildschirmarbeitsplätzen gefunden werden. Häufig sind in den alten Grafiken auch noch Röhrenmonitore, sogenannte CRTs (Cathode Ray Tube), abgebildet. Tatsächlich sind solche Monitore fast vollständig verschwunden. Zum Glück, denn mit der Entwicklung des LCD-Monitors zum Massenprodukt entstand gewissermaßen eine ergonomische Revolution. Moderne Büro-LCD-Monitore nehmen wesentlich weniger Platz auf dem Schreibtisch ein, lassen sich sowohl in der Höhe als auch im Winkel justieren, flackern nicht, trumpfen zum Teil mit matten Oberflächen auf und können die Helligkeit des Monitors an die Raumbeleuchtung anpassen. Häufig unterschätzt wird allerdings, dass neben der Größe der Displays3 auch dessen Auflösung4 seit Jahren kontinuierlich ansteigt. Dadurch wird in der Regel die Detailhaltigkeit von Objekten auf dem Display erhöht (d.h. Schaltflächen und Schriftarten werden zum Beispiel kleiner) und ermöglicht deutlich mehr Informationen die dargestellt werden können sowie überblickt werden müssen. Zusätzlich gibt es nun immer mehr Berufsgruppen, wie z.B. Konstrukteure oder Sicherheitspersonal, die mit mindestens zwei oder mehr Bildschirmen arbeiten.
Neben den Veränderungen des Anzeigegerätes hat sich noch viel mehr verändert. In modernen Büros finden sich zunehmend dynamische Arbeitsplätze, also z.B. Schreibtische die per Knopfdruck in einen Steharbeitsplatz verwandelt werden können (siehe Abb. 1) oder ergonomisch-individualisierbare Sitzmöbel. Auch in der Peripherie des Computers gibt es mit Vertikalmäusen (siehe Abb. 2) und Vertikaltastaturen neue ergonomischere Bedienkonzepte. Merkwürdigerweise gibt es trotz zahlreicher Verbesserungen scheinbar keinen Rückgang der Beschwerden der Bildschirmarbeiter.
Displays im privaten Umfeld
Begriffe wie „Digitaler Burnout“ oder „Generation Silver Surfer“ verdeutlichen wie sehr elektronische, mobile Endgeräte unseren privaten Alltag bereits erobert haben. Etwa 44 Millionen Deutsche nutzen ein Smartphone, das entspricht bereits 63 % der Bundesbürger über 14 Jahren.5 Dabei werden die mobilen Begleiter neben dem reinen Telefonieren für alle möglichen Aufgaben des Alltags z.B. dem Lesen von E-Mails, Surfen im Internet sowie Terminplanung verwendet. Häufig werden diese Tätigkeiten wesentlich früher am Tag durchgeführt als bisher üblich. Sollte der Blick auf das Smartphone nicht direkt nach dem Aufstehen erfolgt sein, um zum Beispiel die Wetterprognose des Tages zu überprüfen, dann erfolgt dieser doch spätestens beim Frühstück oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem täglichen Arbeitsweg. In U-Bahnen und Bussen kann wunderbar beobachtet werden, wie ein Großteil der Fahrgäste fasziniert im Bann des digitalen Begleiters gefangen sind. Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass nachgewiesen werden konnte, dass das Lesen auf einem digitalen Gerät im Vergleich zu einem Ausdruck wesentlich anstrengender6; 7, der Leseabstand erheblich reduziert8 und die Kopfneigung verstärkt ist.9 All dies führt zu einer wesentlich verstärkten Belastung unserer Rückens und der Halswirbelsäule10. Bei Betrachtung der globalen Absätze für Tablets und Smartphones kann erwartet werden, dass die Beschwerden in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden. Tablets verkaufen sich seit Jahren hervorragend, während der globale PC Markt jährlich bis zu 10 % verliert.11 Nach einer Prognose von 2013 sollen spätestens 2017 jährlich weltweit mehr als doppelt so viele Tablets abgesetzt werden als PCs und Notebooks zusammen.12
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Siehe auch
Quellen & Weiterführende Literatur
- Statistisches Bundesamt (Destatis):Anhaltend positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2016. Wiesbaden; 18.05.2016.
- Fichter K, Clausen J, Hintermann R. Roadmap: »Resource-efficient workplace computer solutions 2020«. Development of a lead market for green office computing. Berlin; 2012.
- Nielsen J. Computer Screens Getting Bigger.
- DisplaySearch. Larger High-Resolution Displays to Lead Growth in Global Professional Graphics Display Category, According to NPD DisplaySearch | DisplaySearch.
- Weicksel J, Pentsi A. 44 Millionen Deutsche nutzen ein Smartphone; 25.03.2015.
- Chu C, Rosenfield M, Portello JK, Benzoni JA, Collier JD. A comparison of symptoms after viewing text on a computer screen and hardcopy. Ophthalmic and Physiological Optics 2011;31:29–32.
- Pölönen M, Järvenpää T, Häkkinen J. Reading e-books on a near-to-eye display: Comparison between a small-sized multimedia display and a hard copy. Displays 2012;33:157–67.
- Maniwa H, Kotani K, Suzuki S, Asao T. Changes in Posture of the Upper Extremity Through the Use of Various Sizes of Tablets and Characters. In: Hutchison D, Kanade T, Kittler J, Kleinberg JM, Mattern F, Mitchell JC, Naor M, Nierstrasz O, Pandu Rangan C, Steffen B, Sudan M, Terzopoulos D, Tygar D, Vardi MY, Weikum G, Yamamoto S, eds. Human Interface and the Management of Information. Information and Interaction Design. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg; 2013:89–96.
- Paillé D. Impact of new digital technologies on posture. Points de Vue, International Review of Ophthalmic Optics 2015.
- Hansraj KK. Assessment of stresses in the cervical spine caused by posture and position of the head. Surgical technology international 2014;25:277–9.
- Pettey C. Gartner Says Worldwide PC Shipments Declined 9.6 Percent in First Quarter of 2016. Stamford; 11.04.2016.
- IDC. PC Shipments Post the Steepest Decline Ever in a Single Quarter, According to IDC. Framingham; 10.04.2013.